Er schwebt an der Wand, dreht aberwitzige Pirouetten und lässt seine Zuschauer träumen: Der deutsche Akrobat Tobias Wegner verdreht mit Humor und Charme die Perspektive. Der zugrunde liegende Trick wird aber nicht kaschiert, sondern bildet im Gegenteil das zentrale Element der Performance und macht das Publikum zum staunenden und lachenden Komplizen. Mithilfe eines Videos schafft Wegners Illusionsshow „Leo“ eine zweite Wirklichkeit. Der Boden wird zur Wand. Die Schwerkraft funktioniert auf einmal nicht mehr. Das führt zu unglaublich witzigen Szenen, aber auch zu scheinbar ausweglosen. Das physische Theater verzichtet auf Sprache und ist deshalb auch für Menschen aller Nationalitäten geeignet.
Der renommierte kanadische Regisseur Daniel Brière setzte Wegners Ein-Mann-Bewegungstheaterstück in Szene, das auf dem berühmten Fringe Theaterfestival in Edinburgh 2011 Premiere hatte. Seither ist „Leo“ als meisterhafter Stellvertreter der genreübergreifenden Inszenierungsweise des Neuen Zirkus beispielgebend. Das wortlose Spiel mit den Gesetzen der Schwerkraft verblüfft und betört die Menschen von New York bis Berlin, von Melbourne bis Hong Kong, in Montréal, Moskau und London. Zu Recht wurde es mit zahlreichen internationalen Preisen prämiert.