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© Dominic Reichenbach

Triviale Wortschöpfungen und hochkomplex gedrechselte Satzgebilde.

Jochen Malmsheimer

Statt wesentlich die Welt bewegt, hab ich wohl nur das Meer gepflügt
Ein Rigorosum sondershausen
Neues Solo-Programm von Jochen Malmsheimer

2018 | Deutscher Kabarettpreis
2015 | Schweizer Kabarett-Preis Cornichon
2012 | Bayerischer Kabarettpreis

Dieser Titel des neuen Programms von Jochen Malmsheimer geht auf Simon Bolivar zurück, der ja, wenn man dem Internet glauben möchte, und das tun ja inzwischen viel zu viele, lange mit Jean Paul Sartre
zusammen lebte. Vielleicht war es aber auch Simone Signoret, die mit Sartre zusammenlebte.
Oder Sartre lebte allein, dafür ständig im Boudoire. Vielleicht lebte Sartre aber auch mit niemanden zusammen, außer vielleicht mit einem Beaujolais und einigen Jetons. Gitanes.

Wer vermag das zu sagen? Und, vor allem, warum? In diesem zwar morgenleerenden, dafür aber abendfüllenden Programm kommen weder Elenantilopen noch Bromelien oder andere Süßgrasartige vor, weil die, vollkommen zu Recht, streng geschützt sind. Zudem geht es, neben allerlei Absonderlichkeiten mehr, um den Fundamentalirrtum Radfahren, die Seltenheit von Kunst, ihre rätselhafte Beziehung zum Mond und andere große und mittelgroße Fragen, und zwar sehr rigoros. Doch wie immer und überall gilt auch hier: Was wirklich geschieht, weiß allein der Wind

Der Kabarettist Jochen Malmsheimer hat in seinen Bühnenprogrammen eine ganz eigene Kunstform erschaffen: Das epische Kabarett. Das geschriebene und das gesprochene Wort stehen dabei stets im Mittelpunkt. Einem größeren Publikum wurde er vor allem durch seine regelmäßigen Auftritte bei „Neues aus der Anstalt“ (ZDF) bei Urban Priol und Georg Schramm in der Rolle des Hausmeisters bekannt. Sein künstlerisches Werk ist in dem jüngst erschienenen Band „Gedrängte Wochenübersicht - Ein Vademecum der guten Laune“ nachzulesen.

Malmsheimer ist der Großmeister der Wort-Akrobatik.

WDR