Gelebte Geschichte
Freiheit! 1848
© Alexandra Calvert

Geschichte in unglaublicher Dichte.

Freiheit! 1848

Ein europäischer Traum
Schauspiel von Oliver Hermann und Markus Voigt
Axensprung Theater | Hamburg

2023/2024 jährt sich die Revolution 1848/1849 zum 175. Mal: Ein Kampf zwischen Unterdrückung und Selbstbestimmung um die Einheit der Nation. Die Anfänge deutscher Demokratie. Also um Freiheiten, wie wir sie heute kennen und um die weltweit wieder oder immer noch gerungen wird. Grund genug, sich diesen bis in unsere Zeit nachhallenden Ereignissen lebendig zu erinnern. Die Revolution wurde blutig niedergeschlagen. War sie gescheitert? Unvollendet? Wollte man zu früh zu viel? Jedenfalls leitete sie einen Wandel ein, der nicht mehr aufzuhalten war.

Natürlich ist es unmöglich, die gesamte Komplexität in einer Theaterproduktion aufzuzeigen. Die kompakte Inszenierung fokussiert sich deshalb auf einige Ereignisse und Personen der Epoche zwischen März 1848 und Juli 1849. Und auf drei wesentliche Orte: Auf Berlin als Sitz des preußischen Königs und als ein Zentrum der reaktionären Macht. Außerdem auf die Nationalversammlung in Frankfurt als Ort des zähen Ringens um Demokratie. Und schließlich auf Baden als wesentlichen Brennpunkt revolutionärer Aufstände und schließlich auch deren tragischen Scheiterns. Das Stück beginnt mit einer Einführung in die wichtigsten Ereignisse des Vormärz. Danach ziehen sich drei Handlungsstränge als Parallelmontagen durch das Stück. Die Zuschauer werden Zeugen hochemotionaler Begegnungen und erleben die dramatischen politischen Konflikte im Vorparlament und in der Nationalversammlung. Immer stärker werden die Figuren in die Ereignisse hineingezogen. Die Inszenierung endet mit der Kapitulation der Festung Rastatt bei Karlsruhe. In einem kurzen Epilog folgt ein Rückblick auf die damaligen Ereignisse aus heutiger Perspektive In historischen und selbst komponierten Liedern werden besondere Ereignisse und Protagonisten der Revolution, aber auch Phänomene, wie die europäische Dimension der Volksaufstände, musikalisch eingebettet.

Auch Iserlohn war Schauplatz der Revolution. Von der Stürmung des Zeughauses am 10. Mai 1849 bis zur Eroberung der Stadt durch preußische Truppen am 17. Mai regierten gewählte Vertreter unterschiedlicher Bevölkerungsschichten in der Waldstadt und verhandelten die Forderungen mit dem Volk. Auf den Barrikaden am Stadtrand wehten die roten Fahnen der Arbeiter, während liberale Bürger für die Reichsverfassung kämpften. Die gewaltsame Niederschlagung der Revolution am Himmelfahrtstag kostete fast 50 Bürgerinnen und Bürger das Leben.

Das Hamburger Axensprung Theater macht Demokratie greifbar.

Hamburger Abendblatt

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