Tournee-Premiere
23-24_Die Physiker_by_Loredana La Rocca_Highlight_web
© Loredana La Rocca

Theater von beklemmender Aktualität.

Die Physiker

9. Februar 2024
Fr | 20 Uhr
parktheater iserlohn
Einführung | 19.30 Uhr
Löbbecke-Saal
Preis im Freiverkauf:
31 | 30 | 28 €
Preis im Abonnement:
23 | 22 | 20 €
In diesen Abonnements enthalten:
Abo II | Schauspiel

Komödie in zwei Akten von Friedrich Dürrenmatt
Mit Hellena Büttner, Peter Bause, André Vetters, Stephan Bürgi, Regula Steiner-Tomic, Christian A. Hoelzke, Tina Rottensteiner, Katrin Schwingel und Wolfram Kremer
Regie: Herbert Olschok
Tournee-Theater Thespiskarren

2020 | 3. INTHEGA-Preis DIE NEUBERIN

In dem beschaulichen Schweizer Sanatorium Les Cerisiers werden zwei Krankenschwestern ermordet, angeblich von Patienten erdrosselt. Auf den ersten Blick erscheinen die Verdächtigen recht harmlos: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Sir Isaac Newton und der dritte, Johann Wilhelm Möbius, wird von Visionen von König Salomon heimgesucht. Doch unter dem geschärften Blick des mit dem Fall betrauten Inspektors Voß offenbart sich immer mehr, dass hier nichts so ist, wie es den Anschein hat.

In Wahrheit hat sich der Physiker Möbius in das Sanatorium zurückgezogen, um die Welt vor den Konsequenzen seiner Entdeckungen zu schützen. Seine wissenschaftlichen Erkenntnisse hätten katastrophale Folgen für die Menschheit. Doch wie lange kann er die Verbreitung seiner Forschungsergebnisse und Ideen aufhalten, ihren Missbrauch verhindern? Seine Gegenspielerin ist Mathilde von Zahnd, die Besitzerin und Chefärztin des Sanatoriums, die bereits Kopien der Aufzeichnungen Möbius’ erstellt hat und mithilfe seiner Formel die Weltherrschaft erringen will. Mit mörderischer krimineller Energie macht sie das Sanatorium zur unentrinnbaren Falle, und so treibt die Handlung, allen Bemühungen Möbius‘ zum Trotz, unaufhaltsam auf eine Krise zu.

Dürrenmatts von ihm selbst als Komödie bezeichnetes Stück entstand in unmittelbarem Zusammenhang mit Robert Jungks berühmt gewordenem Sachbuch „Heller als tausend Sonnen. Das Schicksal der Atomforscher“ (1956), eine Warnung vor der atomaren Zerstörung der Erde – und heute ein Klassiker der politischen Literatur, der Generationen geprägt hat. 1962 fand am Zürcher Schauspielhaus die Uraufführung statt. „Die Physiker“ wurde sofort zum Publikumsmagneten und war in der Spielzeit 1962/1963 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen. Zum ersten Mal entstand zu dieser Zeit ein Bewusstsein dafür, dass die Zerstörung der gesamten Erde als Ergebnis fehlgesteuerter Politik und Technologie möglich geworden war. Die düstere Vision Friedrich Dürrenmatts hat auch Jahrzehnte später nichts von ihrer Brisanz verloren.

Selbst fast 50 Jahre nach der Uraufführung verliert das Stück nicht an Aktualität, Spannung und Charme.

Walsroder Zeitung