Senioren-Vorstellung
24-25_Der Geizige_by_Gabor Richter_web
© Gabor Richter

Molière hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

Der Geizige

Komödie von Molière
Mit Raphaela Kiczka, Caroline Klütsch, Astrid Straßburger, Fabian Baecker, Dominik Penschek, Kalle Pohl und Dimitri Tellis
Inszenierung: Jan Bodinus
Komödie am Altstadtmarkt Braunschweig

In Zeiten steigender Inflation und öffentlicher Sparmaßnahmen könnte man sich den Geizhals eigentlich zum Vorbild nehmen, hätte nicht Molière diesen Typen in der Gestalt des Harpagon in seiner wundervollen Komödie bereits 1668 ausgiebig der Lächerlichkeit preisgegeben. Wahrscheinlich zählt „Der Geizige“ auch deshalb zu den meistgespielten Stücken der Theatergeschichte. Im Mittelpunkt der turbulenten Handlung steht der alte Knauser Harpagon, der seinen Nachkommen weder sein Geld, noch die Liebe oder auch nur die Luft zum Atmen gönnt, geschweige denn vererben will. Stattdessen klammert er sich an seine irdischen Güter, als könne er damit der Vergänglichkeit entfliehen. Eifersüchtig überwacht er seine Geldkassette, bis selbige eines Tages spurlos verschwunden ist. Wer ist der Dieb? Vielleicht seine Kinder? Oder hat Harpagons Diener lange Finger gemacht? Auch könnten falsche Freunde hinter der unsäglichen Tat stecken.

Der Geizhals ist jedenfalls nicht allein scharf auf den schnöden Mammon, sodass Intrigen und Verwicklungen trotz allem und fast zwangsläufig nach allen Regeln der komödiantischen Kunst zum Happy End führen. In jedem Fall zeigt Molière, dass Geld nicht glücklich macht.

In bester Louis de Funès besitzt Pohl ein erstklassiges Timing und gibt dem Affen Zucker.

Rheinische Post

Unterstützt durch

niehaves