Es ist eine Geschichte, die man nie erleben möchte, ein emotionales Drama über Verlust und Trauer, das noch lange beschäftigt: An einem Nachmittag bringt Katja ihren kleinen Sohn ins Büro ihres deutsch-kurdischen Mannes Nuri. Als sie am Abend zurückkehrt, sind beide tot. Eine vor dem Büro deponierte Nagelbombe hat alles zerfetzt. Vor dem Anschlag hatte sie am Tatort eine junge Frau gesehen. Statt diese Spur zu verfolgen, stürzt sich die Polizei auf Nuris angebliche Kontakte zum Kriminellen-Milieu. Dann gehen ihr zufällig mit dem Neonazi-Paar Möller die wahren Täter ins Netz. Aber der Prozess entwickelt sich anders als Katja erhofft. Die Angeklagten werden aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Gedemütigt und entsetzt weiß Katja nicht mehr, was sie tun soll. Doch dann gibt es neue Ermittlungserkenntnisse.
Fatih Akins hochaktuelles Drehbuch ist ein meisterhafter Rachethriller vor dem Hintergrund der deutschen NSU-Morde, der auf ein provozierendes Ende hinausläuft. Die Parallelen zu der Mordserie von Mundlos, Bönhardt und Zschäpe sowie zum anschließenden NSU-Prozess liegen auf der Hand. Die Polizei tappte jahrelang im Dunkeln und suchte im Umkreis der Opfer nach den Tätern, oder – noch schlimmer – machte die Opfer zu Tätern. Der Regisseur und Autor besuchte für die Recherche drei Verhandlungstage des Prozesses.