Der gewitzte Barbier Figaro und seine Susanna wollen heiraten.
Beide sind Untergebene des Grafen Almaviva, dessen Durst nach
Liebesabenteuern mittlerweile legendär geworden ist. Während dieser
hofft, seine Lust an Susanna stillen zu können, fädelt Letztere
gemeinsam mit der gedemütigten Gräfin eine Intrige ein, um den
Schwerenöter bloßzustellen. Die beiden Frauen haben jedoch nicht
mit den charmant-unbeholfenen Avancen des pubertierenden Cherubino
und der Eifersucht des Grafen und des Figaro gerechnet. Als
auch noch die Haushälterin Marcellina und der zwielichtige Doktor
Bartolo darauf bestehen, dass Figaro bei ihnen eine Schuld zu begleichen
und Marcellina zu heiraten habe, ist das Chaos perfekt.
Aus dieser Geschichte entspinnt sich eine Komödie, für die Mozart
und Lorenzo Da Ponte eine Text-Musik-Kombination geschaffen haben,
mit der sie das Musiktheater entscheidend vorwärts brachten.
Als Vorlage diente Beaumarchais’ „La folle journée ou Le mariage de
Figaro“, dem die Zensur in Wien ob seiner politischen Brisanz Aufführungsverbot
erteilte. So konnte eine Oper von brillanter Schärfe
entstehen, in der Mozarts Musik den Text neu politisiert und einen
Einblick in das Innere der Personen möglich macht.